Der Bau

Die Ausrüstung

 

Ich bestücke alle Flöten wie folgt:

  • Stimmaufsatz
  • Schraubmechanismus für die Einstellung der Position des Kopfkorkens
  • Silberringe
  • Montage der Flötenzapfen mit Korken (Ausnahme: Polymerschäfte)
  • Verstärkungsring am oberen Flötenzapfen (Ausnahme: Polymerschäfte)

Der Kopf

Der Kopf der Flöte ist nur über eine Mindestlänge mit einem Metallrohr versehen. Damit wird das Ziel verfolgt, möglichst viel Holz in Kontakt mit der Luftsäule zu haben und somit die typische Klangfarbe des verwendeten Holzes zu erzielen.

Alle Instrumente sind mit einem Mechanismus ausgestattet, der sie in die Lage versetzt, die Position des Kopfkorkens mit Hilfe einer Schraube genau einzustellen. Der Korken besteht aus Polymer. Die mit der Luftsäule in Kontakt stehende Fläche wird so bearbeitet, dass sie eine einwandfreie Oberfläche bietet.

Die üblichen Positionen der Korken sind in Bezug auf den mittleren Bereich des Mundstücks angegeben.

Rudall & Rose : 21.5 mm
Pratten : 19mm

Das Mundstück

Ein breites Mundstück ermöglicht mehr Volumen und mehr Flexibilität als ein schmales Mundstück, aber es erfordert gleichzeitig mehr Luft.

Umgekehrt hat ein schmales Mundstück ein geringeres Klangvolumen, weniger Flexibilität, begünstigt aber eine zentrierte Klagefarbe, eine große harmonische Vielfalt und benötigt eine geringere Luftmenge.

Das Mundstück, das ich auf den Schäften forme, ist mittelgroß und bietet einen guten Kompromiss zwischen den Vor- und Nachteilen der beiden gegensätzlichen Mundstücktypen an.

Ich habe festgestellt, dass sich die Musiker an ihr Instrument und vor allem an ihr Mundstück gewöhnen, um das Beste daraus zu machen. Es ist, als würde das Instrument die Lippen des Musikers schmieden. 

Wenn der Musiker ein neues Instrument ausprobiert, neigt er dazu, nach einem Instrument zu suchen, dessen Eigenschaften denen seines aktuellen Instruments ähneln. Dies wird ihn dann beeinflussen und in seiner Wahl einschränken. Manchmal nimmt der Musiker instinktiv die Stimmung seines Instruments vor und wiederholt diese Geste unbewusst auf den anderen Instrumenten.

Die Klappen

Die Klappen bestehen aus laminierten Messing- oder Neusilberplatten. Die Klappen sind in die Rollrichtung der Platten geschnitten, um deren Steifigkeit zu fördern.

 

Sie werden dann von Hand geschmiedet und geformt. Während dieses Arbeitsschrittes wird dann der Schallbecher auf den Hebel geschweißt. Anschließend werden die Klappen poliert und versilbert. Die Klappen sind am Instrument auf Blöcken befestigt, die in die Masse des Instrumentenholzes eingearbeitet werden.

 

Bei den Klappenkissen handelt es sich um Lederkissen, die auf Klarinetten verwendet werden (dasselbe gilt für die Federn). Ich habe diese Wahl getroffen, um den Austausch problemlos durch Reparaturbetriebe für Blasinstrumente durchführen lassen zu können.

 

Nur Holzflöten können mit Klappen versehen werden.

 

Es stehen die folgenden Klappen zur Verfügung:

 

E♭, F♮ kurze rechte Hand, F♮ lange linke Hand, G#, B♭, C♮

Die Ringe

Die Ringe sind aus gewalztem Silberdraht gefertigt und werden geschweißt und individuell an den Endstücken des Instruments angebracht. Diese Ringe sorgen dafür, dass das Instrument einer Ausdehnung aufgrund von Feuchtigkeits- und Temperaturschwankungen standhält. Außerdem schützen sie das Instrument vor Stößen.

Das Holz

Mopane (Colophospermum mopane) :

Extrem stabiles Holz, ausgezeichnetes Feuchtigkeitsverhalten, die Dichte entspricht der von Mosambik-Ebenholz, braun/rot mit schöner schwarzer Maserung. Ich bevorzuge die Verwendung dieses Holzes, das im Vergleich zum Mosambik-Ebenholz widerstandsfähiger ist.

 

Mosambik-Ebenholz (Dalbergia melanoxylon – Grenadill – Afrikanisches Schwarzholz) :

Schwarzes Holz, sehr dicht, traditionelle Verwendung für die Herstellung von Blasinstrumenten.

Seit Januar 2017 ist dieses Holz (nach CITES II – International Convention Trade Endangered Species, zu Deutsch: Washingtoner Artenschutzübereinkommen) als gefährdete Art eingestuft. Der Handel mit diesem Holz unterliegt in der Zwischenzeit einer Regelung. Während der 18. Konferenz der CITES-Vertragspartner (die vom 17. bis 28. August 2019 in Genf abgehalten wurde), wurde aber eine Ausnahme für Musikinstrumente beschlossen.

Es besteht immer noch die Möglichkeit, sich eine Kantel dieses Holztyps zu beschaffen. Aber seine Verwendung unterliegt zahlreichen verwaltungstechnischen Einschränkungen, was mich gar nicht begeistert.

 

Polymer (Delrin – POM – Acetal – Kunststoff):

Technisches Polymer in schwarzem Farbton, hohe mechanische Beständigkeit (praktisch unzerstörbar), ausgezeichnete Feuchtigkeits- und Hitzebeständigkeit, Dichte etwas höher als die von Mopane, wartungsfrei. Die Geometrie und die Sorgfalt sind bei der Realisierung eines Polymer- oder eines Holzinstruments identisch. Ausschließlicher Einsatz beim Bau von Instrumenten ohne Klappen.